ehemalige "Post" Burkhardtsdorf

Heimatgeschichte – Das kaiserliche Postamt

Bevor es in Burkhardtsdorf ein Postamt gab, transportierte man die Korrespondenz auf recht abenteuerliche Weise. Etwa um 1840 wurden die Briefe von einem Mann gesammelt, nach Chemnitz getragen und dort auf die Post gegeben. Gleichzeitig holte er die dort für Burkhardtsdorf angekommenen Briefe ab. Diese Einrichtung war ein persönliches Privatunternehmen.


(Foto 1: Postbeförderung in früherer Zeit, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)

Später wurden die Briefe vom Postamt Chemnitz aus drei bis vier mal wöchentlich bestellt. Ab 1849 gab es eine tägliche Briefbestellung und ab dem 1. August 1856 richtete man eine Poststation ein. Diese befand sich bis zum 18. Oktober 1873 im „Gasthof zum Auenberg“.

Das Grundstück für das neue Postgebäude kaufte die Gemeinde vom damaligen Stellmacher Oskar Kreuz, dessen Haus noch heute, gleich hinter dem jetzigen Parkplatz, die Jahre überdauert hat.


(Foto 2: Kaiserliches Postamt erbaut 1899, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)

Der Bau des Postamtes erfolgte durch die örtlichen Baumeister Gebrüder Uhlig und kostete 22.700 Mark. Das Gebäude war Eigentum der Gemeinde und war für vorerst fünfzehn Jahre an die Post verpachtet. Das Personal bestand anfangs aus einem Vorsteher und drei Gehilfen.


(Foto 3: Postangstellte 1938, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Orschronik)

Vom 19. Oktober 1873 bis zum 14. November 1875 befand sich die Postagentur im Hause 22D  (heute Am Auenberg 5), wo auch der Postbeamte wohnte.


(Foto 4: Anwesen Am Auenberg 5, Postagentur von 1873 bis 1875, Foto: Esther Dehne, Bildarchiv AG Ortschronik)

Als am 15. November 1875 die Chemnitz-Aue-Adorfer Eisenbahn eröffnet wurde, zog die Post in den neu erbauten Burkhardtsdorfer Bahnhof. Dort verblieb sie,
bis am 1. April 1900 das „Kaiserliche Postamt“ öffnete.


(Foto 5: Bahnhof- Burkhardtsdorf Postagentur 1875 bis 1900, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)

Im Jahre 1975 wurde das Postamt grundlegend umgebaut und modernisiert. Durch Einbau einer Trennwand vergrößerte man den Schalterraum und trennte ihn von den übrigen Räumlichkeiten ab. Die Schließfächer integrierte man in die Seitenwand. Weiterhin entstand eine Durchreiche für Pakete. Die Vergrößerung des Vorhauses am Haupteingang zum Abfangen der Zugluft und der Einbau einer Gasheizung vervollständigten die Modernisierung.


(Foto 6: Posträume nach dem Umbau 1975, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)


(Foto 7: Posträume nach Umbau 1975, Chef des Postamtes Herr Neubauer hinter dem Schalter, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)

Im Spätsommer des Jahres 2009 entsprach das Postgebäude nicht mehr den Anforderungen. Nach 109 Jahren erfolgte der Abriss. Der Postbetrieb wird seitdem im Schreibwarengeschäft gegenüber abgewickelt. Wo einst das Gebäude des Postamtes stand, befindet sich heute ein Parkplatz für die Geschäfte.
Im Hintergrund des Parkplatzes befindet sich das ehemalig Wohn- und Werkstattgebäude des Stellmachers Oskar Kreuz.


(Foto  8: Postamt zu DDR-Zeiten, Sammlung Wolfgang Marschner, Bildarchiv AG Ortschronik)


(Foto 9: Postamt kurz vorm Abriss, Foto: unbekannt: Bildarchiv AG Ortschronik)


(Foto 10: Abriss des Postgebäudes 2009, Foto: unbekannt, Bildarchiv AG Ortschronik)


(Foto 11: Standort des ehemaligen Postamtes im September 2009, im Hintergrund Anwesen des
Stellmachers Kreuz, Foto: unbekannt, Bildarchiv AG Ortschronik)


Die Texte und Bilder zu diesem Beitrag werden bei Bedarf aktualisiert.
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Kontakt: ortschronik.burkhardtsdorf@web.de
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