Postmeilensäule Burkhardtsdorf
Heimatgeschichte – Die Postmeilensäule
Der Beginn des Postwesens in Sachsen liegt im 17. Jahrhundert. Bereits seit 1682 waren bestimmte Wege mit hölzernen Säulen markiert. 1696 fuhr die Post von Chemnitz nach Annaberg und somit auch durch Burkhardtsdorf. Unter Kurfürst Friedrich August I. kam das Postwesen 1712 in staatliche Hände. Ein Jahr später erließ man eine neue Postordnung. Unter anderem wurde festgelegt, ganz Kursachsen kartografisch neu zu vermessen und auf Grund dieser Vermessungen steinerne Postmeilensäulen zu errichten.
Die Steine wurden alle viertel Postmeilen gesetzt und vom Ausgangsort fortlaufend nummeriert. Es kamen Viertel-, Halb- und Ganzmeilensäulen zum Einsatz.
Die Burkhardtsdorfer Säule ist eine Ganzmeilensäule mit der Nr. 40.
(Foto 1: Reststück der Postmeilensäule Nr. 40 im Buchdruckereimuseum, Foto: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschronik)
Ursprünglich stand sie an der alten Poststraße etwa in Höhe der heutigen Chemnitzer Str. 21.
(Foto 2: ehemaliger Standort der Postmeilensäule, Foto und Montage: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschonik)
Ein Bruchstück dieser Säule fand man im Jahre 1886 im heutigen Grundstück Lessingstraße 7 beim Abbruch einer alten Scheune. Wo die anderen Stücke verblieben sind und wie das Reststück zur Lessingstraße kam, ist ungeklärt.
(Foto 3: Fundort des Reststückes Grundstück Lessingstraße 7, Foto: Martina Hünlein)
Dieses Reststück stellte man dann in den 1930er Jahren am Rande des Gartens des ehemaligen Gasthofes „Zum Felsenkeller“ auf, bis um 1970
herum der Torso von einem LKW umgefahren wurde.
(Foto 4: Standort am Grundstück Untere Hauptstraße 2, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)
1982 erfolgte die erste Restaurierung, wobei das untere und das obere Teilstück der Ganzmeilensäule aus Sandstein ergänzt wurden.
Die Neuaufstellung erfolgte nun vor dem Hausgrundstück Am Markt 1, wo sie bis zu einer weiteren Restauration ihren Platz hatte.
(Foto 5: Standort der Postmeilensäule am Grundstück Am Markt 1, Repro: Paul Wieland, Bildarchiv AG Ortschronik)
(Foto 6: Standort Grundstück Am Markt 1, Foto: Siegfried Pfüller, Bildarchiv AG Ortschronik)
Die abermalige Restauration machte sich erforderlich, da das alte Mittelstück zu weit verwittert war. Das neue Mittelstück wurde nun auch in Sandstein gefertigt. Der neue Standort der Ganzmeilensäule wurde im Zuge des Straßenbaues der B 180 festgelegt. Sie steht nunmehr vor dem Haus Lessingstraße 2 in einer kleinen Anlage.
(Foto 7: Restauration durch Bildhauer Volker Baier 2005, Foto: Siegfried Pfüller, Bildarchiv AG Ortschronik)
(Foto 8: Standort seit 2005 vor Grundstück Lessingstraße 2, Foto: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschronik)
Die feierliche Einweihung erfolgte am 28. Mai 2005.