Zwönitzbrücke Burkhardtsdorf

Heimatgeschichte – Die Brücke über die Zwönitz

Die im Jahre 1839 völlig neu gebaute Poststraße von Chemnitz nach Annaberg führte in Burkhardtsdorf durch das Tal der Zwönitz. In den ersten Jahren querten die Fuhrwerke per Furt den Fluss. Einige Jahre später wurde eine Brücke gebaut, das Jahr ist jedoch nicht bekannt.

Beim Bau der Eisenbahn in den Jahren 1873 bis 1875 musste diese steinerne Brücke jedoch auf das Niveau der Gleise angehoben werden. Um den Verkehr nicht zu unterbrechen wurde im August/September 1874 eine vom Gasthof „Am Auenberg“ bis hinüber an das jenseitige Ufer der Zwönitz reichende hölzerne Ersatzbrücke erbaut. Diese Brücke ist auf dem Foto gut ersichtlich.


(Foto 1: Anhebung der Brücke auf Gleisniveau 1874, Sammlung Stefan Kleinhempel, Bildarchiv AG Ortschronik)

Aus mächtigen Balken wurde die Ersatzbrücke durch den beauftragten Baumeister Leuner in Chemnitz ausgeführt. Die Grundpfeiler waren starke Klötzer, die durch einen an Stricken in die Höhe gezogenen eisernen Hammer tief in die Erde eingerammt wurden. Etwa zehn bis zwölf Arbeiter zogen den zentnerschweren Eisenhammer. Während die Erdarbeiten meist von böhmischen Arbeitern ausgeführt wurden, verrichteten erfahrene Italiener das Mauerwerk.


(Foto 2: Brückenbaustelle 1874, Sammlung Stefan Kleinhempel, Bildarchiv AG Ortschronik)

Die neue Brücke wurde bedeutend höher. Mit der alten, niedrigen Brücke wurde auch die früher so unbequeme Auffahrt vom Niederdorf auf die
Annaberger Straße beseitigt.

Etwa 140 Jahre erfüllte diese steinerne Brücke ihren Dienst. Im Rahmen des Straßenausbaues in den Jahren ab 2013 wurde sie abgerissen.

   (Foto 3: die Brücke im Jahre 2012 kurz vor dem Abriss, Foto: Martina Hünlein)                             (Foto 4: die steinerne Brücke vor dem Abriss April 2013, 
                                                                                                                                                                               Foto: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschronik)

(Foto 5: Reste der Brücke im Juli 2013, Foto: Gemeindeverwaltung Burkhardtsdorf, Bildarchiv AG Ortschronik)

Auch bei diesem Abriss wurde zur Aufrechterhaltung des Verkehrs zwischen Chemnitz und dem Erzgebirge eine Behelfsbrücke geschaffen. Die heutige Technik war natürlich mit der von 1873 nicht zu vergleichen.

 
(Foto 6: Bau der Behelfsbrücke Juni 2013, Foto: Martina Hünlein)                                            (Foto 7: Fahrbahn der Behelfsbrücke von der B 180 zur B 95 mit Querung der
                                                                                                                                                                       Zwönitz, Foto: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschronik)

Der Neubau wurde im Frühjahr 2016 in Betrieb genommen.


(Foto 8: fertige Brücke im Februar 2019, Foto: Martina Hünlein, Bildarchiv AG Ortschronik)


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